Mail von Mr Gin Zaw Pau in Kalay über einen Besuch in der Thomas Clinic in Kim Lai

Heute habe ich das Thomas Clinic Center im Dorf Kimlai besucht. Hier hatte ich ein Treffen mit der Krankenschwester und den Hilfskrankenschwestern, um zu erfahren, wie wir in unserer Klinik verfahren sollen, wie wir behandeln und wie wir mit den Menschen in diesem Bereich umgehen. Auch unsere Krankenschwestern sind in Sorge und sie benötigten einige Materialien mehr wie Gesichtsmasken, Desinfektionsmittel, Handschuhe, Schutzkleidung und einige Medikamente.

Zuerst habe ich mit einigen Ärzten in Myanmar und unserem lokalen Arzt darüber gesprochen, wie wir unsere Klinik verwalten sollen. Jetzt habe ich eine gute Entscheidung für die Abläufe unserer Klinik für die Covid-19 Zeit. Und wir haben den Dorfbewohnern allgemeine Informationen gegeben, die persönlich in unsere Klinik kommen! Ich werde ungefähr zwei oder drei Tage in unserer Klinik bleiben und dann nach Kalaymyo zurückkehren! Sobald ich einen detaillierten Bericht über die Situation mit dem Corona Virus im Bundesstaat Chin und in der Region Thangkaai habe, werde ich berichten, wenn ich nach Kalaymyo zurückkehrt bin!

Gin Za Pau, Leiter der Myanmar Initiative Kalaymyo, 12. April 2020

Corona Chronik Myanmar

Nach Artikeln aus „The Irrawaddy“ und „Myanmar Times„.

Während in den Nachbarländern schon Wochen vorher Corona Infektionen gemeldet wurden, gehörte Myanmar lange zu den wenigen Ländern in Südostasien ohne nachgewiesene Infektionen.

23. März: Die Bezirksstadt Tedim im nördlichen Chin Staat wurde unter Quarantäne gestellt, nachdem dort der erste Corona Infizierte ermittelt wurde. Ein zweiter Patient wurde in Yangon festgestellt. Beide waren aus dem Ausland (USA, England) zurückgekehrt.

25. März: Die Regierung bestimmte, dass alle einreisenden Ausländer ein Zertifikat vorlegen müssen, dass sie an keiner akuten Atemwegserkrankung leiden und fieberfrei sind. Sie müssen in eine zweiwöchige Quarantäne, ebenso zurückkehrende Migrations-Arbeitskräfte aus Thailand. – Die Regierung des Chin-Staates bittet um Schutzkleidung, Masken und Desinfektionsmittel.

26. März: Ärzten und Krankenschwestern werden aus Angst vor Ansteckung mit dem Corona-Virus Hotelzimmer gekündigt.

27. März: Der Chin Staat hat religiöse und soziale Veranstaltungen stark eingeschränkt.

Die Anzahl der Corona infizierten Personen ist von 2 auf 5 gestiegen. Die Häuserblocks, in denen die Infizierten wohnten, wurden in Yangon unter Quarantäne gestellt. – Die Regierung unterzeichnete einen Vertrag mit einer lokalen Firma zur Herstellung von 100 000 Schutzmaterialien.

30. März: Die Myanmar Nahrungs- und Medikamentenverwaltung hat davor gewarnt, Malariamedikamente und Antibiotikamittel zum Schutz vor einer Corona Infektion einzunehmen.

Myanmars regionale Militärkommandanten haben Medikamente, Schutzmasken und Handinfektionsmittel an religiöse Führer in verschiedenen Staaten und Regionen verteilt als Beitrag der Armee zur Vorbeugung.

Die Anzahl der Corona-Infizierten in Myanmar ist auf 10 gestiegen. Unter den infizierten sind drei französische Touristen und Rückreisende aus Thailand. – Die Regierung hat lokalen Unternehmern, die durch die Pandemie stark eingeschränkt sind, Hilfen in Form großzügiger Kredite angeboten.

31. März: Die Regierung erwägt örtliche Quarantänemaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.

Aung San Su Kyi hat sich mit einer Fernsehansprache an die Bevölkerung gewandt und äußerte die Überzeugung, dass Myanmar „die Pandemie mit Einigkeit und gemeinsamer Stärke überwinden kann“ Die Anzahl infizierter Personen hat sich auf 15 erhöht.

2. April: Die Armee lehnt einen landesweiten Waffenstillstand auf Grund der Corona Pandemie ab. Entsprechende Vorschläge kamen von ethnischen Gruppen und zivilen Organisationen.

3. April: Das Oberhaupt der Katholiken in Myanmar Kardinal Charles Bo hat die Kommunistische Partei Chinas aufgefordert, sich für den Ausbruch der Corona Pandemie zu entschuldigen und an die Geschädigten Kompensationszahlungen zu leisten. Ihre Lügen und ihre Propaganda hätten die Ausbreitung Pandemie ermöglicht,

4. April: Myanmar bittet die internationale Gemeinschaft um Medikamente und Hilfsmaterialien zur Eindämmung der Corona Pandemie.

6. April: Die Staatsministerin Aung San Suu Kyi hat angekündigt, dass die Regierung Nahrungsmittel für Menschen zur Verfügung stellen werden, die bei dem Thingyan Wasserfestival durch Absperrungen und Quarantäne Maßnahmen isoliert würden. – Die Anzahl der Corona-Infizierten ist auf 22 gestiegen.

Die Chin Nationalfront; eine bewaffnete ethnische Gruppe, hat die landesweite Waffenstillstands-vereinbarung unterzeichnet, mit der Begründung, alle Kräfte müssten jetzt zur Bekämpfung der Corona Pandemie eingesetzt werden.

7. April: Medizinisches Personal der Armee wird Patienten des 200 Betten Makeshift Hospitals in Yangon behandeln. Lager für Binnenflüchtlinge haben Mangel an der Versorgung von Trinkwasser und Nahrungsmittel. Die Insassen würden sich aus Angst vor Ansteckungen nicht aus dem Lager trauen.

8. April: Zwei am Corona-Virus Erkrankten Personen starben, Damit erhöht sich die Zahl der Toten auf drei, die Anzahl der bisher getesteten betrug 1430. 1418 waren negativ.

9. April: Die Europäische Union hilft mit 5 Millionen Myanmar, bei der Unterstützung von Näherinnen in Yangon, die infolge der Corona Krise arbeitslos wurden.

10. April: Regierung erlaubt der Internationalen Kommission des roten Kreuzes und dem Nahrungsmittelprogramm der Vereinten Nationen den Zugang zu Konfliktzonen im Rakhine und Chinstaat, angesichts einer drohenden Katastrophe bedingt durch den Corona Virus

12. April: Die Anzahl der Corona Infizierten stieg auf 38. Von diesen Personen kamen 7 aus Yangon.  Keine der neu Angesteckten waren in der letzten 14 Tagen auf Reisen gewesen.

13. April: Das Gesundheitsministerium gab die aktuelle Zahl der Corona infizierten Personen mit 53 an. Alle befanden sich unter Quarantäne. Dies ist der höchste Anstieg seit dem ersten Auftreten der Pandemie am 23. März in Myanmar. Neu getestet wurden 176 Personen. Vier infizierte Personen verstarben, Zwei konnten entlassen werden.

Altenkirchen am 13.4. 2020 – Bericht von Ulrich Seim

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