Eine Anfrage der Behinderten-Organisation Pann Nann in Yangon um Unterstützung bim Verkauf der Fair Produzierten Produkte in Deutschland:

Eine Mail von der Behindertenorganisation Pann Nann Ein, die Grußkarten mit Scherenschnittmustern und traditionellen Textilien herstellen. Wir haben seit Jahren guten Kontakt zu ihnen über ihre Leiterin Jo Griffith. Sie haben die gleichen Probleme in Yangon wie viele Organisationen überall in der Welt.

An die Myanmar Initiative e, V. Berlin

                                                                                                Yangon, den 20.7.2020

Liebe Ursula und lieber Dieter Hecker

Ganz herzliche Grüße aus dem regnerischen Yangon.

Wir haben uns bei Ihrem letzten Besuch in Pann Nann Ein getroffen. Mein Name ist Heike Ehrhardt und ich arbeite seit 2018 bei PNE.

Wir wollten Ihnen ein Update von Pann Nann Ein geben, und Sayama Hnin Phyu Kaung, Ma Jo und ich dachten, dass Sie sich vielleicht über eines auf Deutsch freuen würden. Außerdem haben wir uns gefragt, ob wir Sie einfach um Rat fragen können: Hätten Sie Erfahrungen oder Ideen, wer Interesses an PNE Produkten haben könnte, wem wir PNE bekannt machen könnten?

Anfang Juli haben wir das erste Mal wieder den Workshop in Dala geöffnet. Damit unsere PNE Mitarbeiter in kleinen Gruppen und mit Distanz arbeiten können, ist er Montag bis Freitag offen. Allerdings haben wir nicht genügend Arbeit für alle. Deshalb bekommen die Mitglieder, die Familien zu versorgen haben, die höchste Priorität. Je nachdem, ob und wie viele Aufträge wir bekommen, wird die Arbeit gestaffelt. Gleichzeitig halten wir Kontakt zu allen Mitarbeitern. Etliche freuen sich über die Gespräche und Gebete, die ihnen durch diese herausfordernden Zeiten helfen.

Ich mache Pann Nann Ein gerade in meinen befreundeten Gemeinden in Deutschland bekannt und meine Freundin, die einen christlichen Buchladen leitet, hat auch schon einiges bestellt. Aber meine Beziehungen sind begrenzt und ich weiß auch nichts über den deutschen Markt und wer sich für unseren Karten, Journale und anderen Produkte interessieren könnte.Devon, unser Mitarbeiter, hat seine Zeit, in der er in den USA feststeckt, dafür genutzt, uns online zu bringen. Unsere Internetadresse lautet https://pannnannein.com – wir sind gespannt, wie sie angenommen wird!

Außerdem sind wir Gott dankbar für die Möglichkeit, durch DHL Myanmar direkt zu Kunden liefern zu können. Sie haben uns als Sozialunternehmen ein ganz besonderes Angebot gemacht. Dadurch haben wir die Möglichkeit, über das Internet Aufträge anzunehmen und unsere Produkte direkt nach Deutschland und in andere Länder zu versenden.

Allerdings ist der Versand immer noch sehr teuer. In England haben wir eine Person gefunden, die große Pakete von PNE entgegennimmt, und dann die darin enthaltenen, schon fertig gepackten Päckchen für einzelne Kunden weiterleitet. Große Pakete nach Übersee zu schicken, ist wesentlich günstiger. Kennen Sie vielleicht eine Person, die sich solch einen Dienst als Hilfe für PNE vorstellen könnte?

Mit herzlichen Grüßen
Heike

Wir kennen die Organisation Pann Nann Ein für Hörbehinderte in Yangon seit Jahren und sind gerne bereit, sie bei der Suche nach Handelspartnern zu unterstützen. Im folgenden Brief finden Sie einige Informationen und Vorschläge, wie so ein Import in Gang gebracht werden könnte.

                                                                                              Karlsruhe, den 03.08.2020

Liebe Freudinnen und Freunde der Myanmar Initiative,

wir erhielten vor einigen Tagen eine Anfrage von der Behinderten Organisation Pann Nann Ein in Yangon, eine der wenigen Organisationen, die nach den Regeln des Fairen Handels vor allem Postkarten und Umhängetaschen aus traditionellen Stoffen herstellt. Wir haben seit Jahren immer wieder bei unseren Besuchen kleinere Muster mitgebracht und hier einem kleinen Kreis von Interessierten bekannt gemacht. Die haben ein gutes Echo gefunden. Das Problem war bisher der offizielle Export, vor allem die Abfertigung und der Versand. Das scheint jetzt aber gelöst zu sein. Die Homepage gibt einen guten Überblick über die Organisation: <https://pannnannein.com>. Allerdings geben die Bilder der Grußkarten die Realität sehr schwach wieder. Sie können Muster bei der Myanmar Initiative anfordern.

Wie Sie aus dem beiliegenden Brief ersehen können, ist Pann Nann Ein jetzt nach der Aufhebung des Lock-down wieder in der Lage, zu produzieren und sie suchen Partner in Europa und USA zum Verkauf. In Deutschland haben sie die Myanmar Initiative e.V. als Vermittlerin angesprochen. Wir selbst können den Import als gemeinnützige Organisation nicht übernehmen. Die großen Import Organisationen können dies sicher zu Anfang auch nicht tun.

Es wird zum Einstieg sicher einige Probleme geben:

Die Kosten für die sehr schönen Scherenschnittkarten, mit traditionellen Stoffen hinterlegt, sind hoch mit 2 Euro pro Stück (+ Transportkosten). Das liegt aber am hohen Preisniveau in Myanmar. Es werden also Liebhaberstücke sein.

Es gibt bisher wenig Erfahrung mit dem Export nach Deutschland und eine umständliche Bürokratie in Myanmar. Das Ganze könnte daher auch ein Modell für weitere Produkte des fairen Handels mit Myanmar sein. Die Überweisungen sind völlig unproblematisch und sehr schnell und zuverlässig (bis 4500.00 € kosten 12,00 Euro Gebühren).

Die Myanmar Initiative wäre bereit, Unterstützung bei den Kontakten und der Abwicklung zu leisten.

Es wäre wichtig, zunächst eine größere Menge einmal zu bestellen wegen der Transportkosten und um den Absatz zu testen. Es würde sich um ca. 500 – 1000 Karten handeln.

Falls ein Weltladen oder eine andere Organisation das übernehmen und die Verteilung für andere organisieren könnte, wäre das sehr gut.

Wir schreiben einige Weltläden und Personen an, die bisher mit uns über Myanmar Kontakt hatten. Wir würden uns freuen, wenn es eine Lösung geben würde, wie ein Import in Gang kommen könnte. – Für nähere Auskünfte: Dieter Hecker, Dieter-Hecker@web.de.

Wir wünschen Ihnen allen, dass Sie die Corona Zeit gut überstanden haben und auch die Arbeit wieder anlaufen kann, denn wir meinen, dass wir die Produktions-Partner nicht über unseren eigenen Problemen vergessen sollten.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre 

Dieter und Ursula Hecker, Myanmar Initiative

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